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Wunschzettelsub

Wunschzettelsub

Neulich würde auf Twitter durch @SerenaVonundZu und @madame_minx, unabhängig voneinander das Thema “Wunschzettelsub” angesprochen.
Mein (Twitter-Bedingt) lapidare Kommentar war:

Das Wort “Wunschzettelsub” ist von Möchtegern-Doms erfunden worden um auszudrücken das sie keine Ahnung haben wie sie mit Grenzen und Sehnsüchte umgehen sollen.

Ich stehe zu meine Aussage und ich möchte dies auch erklären.

Wunschzettelsub

Es gibt kein eigentliche Wikipedia Eintrag darüber aber es gibt eine Beschreibung unter BDSM-Rollen, im Kapitel Topping from the Bottom. Kurz gefasst: es geht darum das der/die Sub durch Manipulation das Verhalten der dominanten Part beeinflusst, durch bewusste Fehlverhalten oder Provokation um schlussendlich die eigene Wünsche durch den dominanten Part erfüllen zu lassen.

In der BDSM-Szene hat Wunschzettelsub eine abwertende Meinung: Der/die böse manipulative Sub!
Es färbt aber auch über der Dom ab: “wieso lässt er/sie sich das gefallen?”

Wünsch dir was

Dom befehlt und Sub folgt, das ist die allgemein verbreitete Vorstellung eine D/S Beziehung. Sub hat nichts zu melden. Punkt.
Mag sein, es gibt auch solche die es so strikt (und für mich fast aseptisch) ausleben.
Ich denke (und hoffe) aber für die grosse Mehrheit von uns, ist das Dialog der davor, währenddessen und danach stattfindet sehr wichtig. Hier wird auch gerne diskutiert über was noch möglich und interessant wäre, was man anders machen könnte oder wie man etwas verbessern kann. Und das offen und von beide Seiten.
Ich weiss nicht wie es euch geht aber obwohl ich meine Subs bisher ziemlich gut lesen konnte, meine Telepathische Kräfte halten sich weiterhin in Grenzen und ich kann immer noch nicht die Gedanken meine Subs lesen…
Ich bin also froh und dankbar wenn Sarah mir Hinweise gibt oder sie ein Wunsch äussert: “Ich möchte das oder dies ausprobieren”. Eine Sub die Wünsche äussert ist noch lange keine Wunschzettelsub!
Als Dom kann ich immer noch entscheiden ob auf das Wunsch hingehe oder nicht.

Befehlen und Folgen

Bei BDSM geht es um ein Machtgefälle: Sub übergibt die Macht am Dom.
Der dominante Part hat also die Macht zu entscheiden, aber… Moment mal, es gibt doch Grenzen.
Yep, Grenzen sind wichtig und sollten möglicherweise ausdiskutiert werden BEVOR irgendwas passiert, um böse Überraschungen zu vermeiden. Grenzen sind keine Wünsche, das sind Gebote (oder besser gesagt Verbote) und Dom hat die zu respektieren. Doms die Subs als Wunschzettelsub betiteln weil sie nicht mit Grenzen oder No-Go einverstanden sind, verdienen nicht Dom benannt zu werden! Dom zu sein ist kein Freipass für alles.
D/S ist ein geben und nehmen und wenn der eine zu viel fordert und/oder der andere zu wenig gibt, dann passt es einfach nicht. Versucht nicht verzweifelt an etwas festzuhalten der euch nicht Freude bereitet.

Who’s your daddy?

Was ist aber wenn Sub, ganz raffiniert durch Provokation versucht Dom zu manipulieren?
Na ja, es gehören immer noch zwei dazu: eine der provoziert und eine der sich provozieren lässt…
Es braucht nicht unbedingt immer ein Brat oder manipulativ zu sein, ich denke es gehört in der menschliche Natur grenzen auszuloten, sehen “wie weit kann ich gehen”. Sarah hat auch mal bewusst eine Strafe herbeigerufen und seither nicht mehr. Nicht weil ich besonders hart oder streng war, ich hab ihr gesagt wie enttäuscht ich war von dieser Verhalten. Wieso eine Strafe triggern wenn man jederzeit “bitte noch mehr, Sir” sagen kann?
Es liegt also auch am Dom, eine (nachvollziehbare) Linie zu ziehen und zu erklären was geht und was nicht.
Ich würde in diesem Sinne nie eine Wunschzettelsub haben, weil es nie soweit kommen könnte.
Ein unerfahrene Dom kann natürlich mühe damit haben und muss erst lernen wie er damit umgehen soll. Das ist aber trotzdem kein Grund die eigene Sub abwertend Wunschzettelsub zu nennen!

BDSM-Dynamik

Bei mir darf eine Sub immer Wüschen äussern. Ich gehe auf jeder einzelne ein und frage nach was der Grund oder Erwartung ist. Manches setze ich um auf meine Weise, manches nicht und ich begründe es.  So bleibt unsere D/S Beziehung dynamisch und lebendig. So diskutieren wir.
Sie darf mich sogar mit eigene Initiative überraschen, das empfinde ich als Hingabe denn sie möchte mich Freude bereiten.
Ist Sarah eine Wunschzettelsub? Auf keinen Fall. Wir schreiben unsere Wunschzetteln gemeinsam.

 

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