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Twitter…

Twitter vor 2022

Ich bin auf Twitter seit Juni 2015, so steht in mein Profil. Ich habe vorher immer gesagt das ich kein “Internet SMS” benutzen wollte…
Es hat eine ganze Weile gedauert bis ich die Vorteile gesehen habe: kurze Interaktionen, alles kompakt, direkte Feedback.
Da bin ich nun, ende 2022 und Twitter hat sich mittlerweile in etwas verwandelt was ich mich nicht vorstellen konnte.
Klar, es war vorher auch nicht perfekt, wer oder was ist das schon? Es gab aber eine Moderation die stetig dazu gelernt hat und sich an der Gegebenheiten angepasst hatte. Die Wahlmanipulation Skandale bei Facebook, die verschiedene COVID Leugner Kampagnen, um nur ein paar Beispiele zu nennen, waren sicher eine Herausforderung für das Moderations-Team. Es ist auch ganz klar das ein moderierte Medium nie alle zufrieden stellen kann aber ich finde da hat Twitter doch im grossen und ganzen gute Arbeit geleistet.

Here comes Elon

Ich wollte schreiben “aus dem nichts wurde Twitter gekauft” aber das trifft es überhaupt nicht zu. Mr. Musk hat es regelrecht inszeniert, Hollywood reif. Es wird immer noch spekuliert was Elon Musk dazu bewegt hat diesen Kauf zu tätigen, ich werde mich dazu aber nicht äussern, das gehört weiterhin im Reich der Spekulationen. Was wir aber alle wissen und sehen können ist was sich geändert hat, und das auf mehrere Ebene. Entlassungen, Chaos in der Strategie, die Regeln werden mehrfach hin und her geändert, die Moderation ist fragwürdig, nichts ist mehr beständig… Accounts wurden willkürlich gesperrt oder reaktiviert, ohne Nennung von Gründen. Und da ist noch dieser Typ der mehr als fragwürdige Tweets absetzt: der CEO himself.

Links oder rechts?

Ist eine Platform links oder rechts im politischen Spektrum? Und wer definiert das?
Nun technisch betrachtet ist eine Platform an sich neutral, die Algorithmen und die Moderation verfälschen aber zwangsweise diese Neutralität.
Die frage ist: was ist erlaubt und was nicht? Man könnte natürlich Twitter auch ohne jegliche Moderation laufen lassen, das macht aber wirtschaftlich kein Sinn.
Twitter verdient Geld hauptsächlich mit Werbung, Agenturen und Werbetreibende haben daher ein Interesse zu wissen zwischen welche Tweets die jeweiligen Produkte oder Services angezeigt werden. Eine Anzeige für Yad Vashem möchte sicher nicht neben Holocaust-Leugner Tweets erscheinen… Eine Moderation ist also für Twitter existenziell wichtig, da sonst die Werbeeinnahmen wegfallen würden.

Free Speech!

Nun Elon Musk hat angeblich Twitter gekauft um die freie Meinungsäusserung zu gewährleisten. Was ist aber freie Meinungsäusserung? Ein Freipass für alles? Kommt darauf an wer man fragt…
Die USA sind ja bekanntlich das freiste Land der Erde (munkelt man dort) und die freie Meinungsäusserung ist in der Verfassung verankert.
Das erste Verfassungszusatz (1st Amendment to the United States Constitution) regelt das. Eine ganze Menge (vor allem US Bürger) schreien das eine Moderation ist gleich eine Zensur und das sei nicht Verfassungskonform. Es gibt aber ein Haken…
Die Verfassung regelt was die Regierung und Behörden dürfen oder nicht, das gilt aber nicht für private Personen oder Firmen.
Eine Moderation ist also nicht US-Verfassungswidrig, das scheint aber nicht überall angekommen zu sein.

Doch kein Free Speech!

Schlimmer noch, Elon Musk hat selber mehrfach bewiesen das er mit “Free Speech” definitiv nicht “keine Moderation” meint.
Accounts die Kritik über Musk geübt haben wurden suspendiert, Journalisten die darüber berichteten wurden gesperrt.
Das ist eher ein “Do what I say but not what I do” Version von “Free Speech” auf Twitter… Es gibt keine Logik, es wird nichts geplant oder geschweige denn vorangekündigt, jeder Tag ist anders.

Machtgelüste

Das Elon Musk ein Narzisst und egomanische Zuge hat, ist ja nichts neues. Bisher war es aber nur innerhalb der Firmen die er “leitet” zu spüren.
Ich hab “leitet” geschrieben weil es ist mir ein Rätsel wie jemand so viele Unternehmungen leiten kann und trotzdem gefühlte 16 Stunden pro Tag am Twittern ist…
Nach der Twitter Übernahme kann jedoch jeder merken und sehen was seine Launen und “Strategisches Denken” bewirken. Leute die auf Twitter angewiesen sind sind besonders davon betroffen.

Mastodon oder Post.News?

Währen manchen sich Popcorn geholt haben und verfolgen was auf Twitter abgeht wie bei Strange Things auf Netflix, andere bereiten alternativen um wieder auf eine beständige Platform zu sein. Es gibt bereits mehrere alternativen, zwei davon sind Mastodon und Post.News.
Journalisten die jeden Tag befürchten müssen bei Twitter gesperrt zu werden, wechseln bevorzugt auf Post.News andere Benutzer, ich inklusive, haben sich nach Mastodon gewendet. Persönlich finde ich Mastodon spannend da es dezentral verwaltet wird und wie auf der Webseite zu lesen ist “steht nicht zum Verkauf da”. Jeder kann sich bei eine bestehende Instanz registrieren oder sogar seine eigene Instanz betreiben.

Ist Mastodon die Lösung?

Wahrscheinlich nicht, es ist aber eine Alternative. Da jeder Instanz-Admin seine eigene Regeln und Richtlinien setzten kann, es entwickelt sich zur Konglomerat aus verschiedene Communities. Ich betreibe zum Beispiel eine Instanz für deutschsprachige BDSM Anhänger unter slap.masterdan.net und habe ein entsprechende Regelwerk. Niemand ausser mir kann Benutzer auf meine Instanz sperren, nichts desto trotz sind durch Federation die verschiedene Instanzen untereinander verbunden und mit entsprechende Tools ist auch ein Crossposting auf Twitter möglich.

Slap!

Wer kann sich bei meiner Instanz registrieren? Eigentlich jeder.
Natürlich ist der Fokus bei mir auf BDSM gesetzt aber ich lehne niemand ab der sich spontan anmeldet. Solange die Regeln respektiert werden (die auf der Instanz zu lesen sind) ist alles im Lot. Vorläufig ich trage alle Kosten und verlange auch nichts dafür, wer aber ein finanzielle Beitrag leisten möchte, kann er das über Patreon machen.

 

Twitter… 2022-12-21T18:07:35+01:00 2022-12-21T18:16:14+01:00 Master Dan

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