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Ein Käfig für kleines Geld?

Ein Käfig

Du suchst nach ein Käfig für kleines Geld? Du hast das Internet durchforscht und ein paar mal leer geschluckt?
Ich hab einfache Metallkäfige für 600 oder sogar 750 EUR gesehen, die können aber je nach Ausführung noch kostspieliger sein…
Gut, es gibt aber Alternativen wie zum Beispiel Hunde-Gitter, die sind günstiger aber nicht gerade sehr Stabil.
Sicher, ein Hunde-Gitter hat sein Charme aber nicht jeder steht auf diese Art Käfige…

Die Lösung: Ein Käfig für kleines Geld

Inspiriert durch die verschiedene Ikea-Hacks Projekte habe ich angefangen ein multifunktionelle Käfig mit erhältliche Ikea Produkte zu bauen.
Ihr ahnt schon das es nicht aus Metall sein wird und ihr habt recht: es ist aus Holz.
Warum Holz? Weil nicht jeder ein Schweissgerät und andere Werkzeuge und Maschinen um Metall zu bearbeiten vorhanden hat.
Holz ist wesentlich einfacher zu bearbeiten mit ein Paar günstige Werkzeuge die in jeder Baumarkt erhältlich sind.
Ich stelle euch vor die einfache Variante aber mit ein bisschen Fantasie und handwerkliche Fähigkeiten könnt ihr eure eigene Unikat bauen 😉
Insgesamt wird das etwa 250 CHF / 200 EUR an Material kosten (ohne Optionen) und das kann man als “Wochenende Projekt” ansehen.
Ich denke in vergleich zur kommerzielle Produkte ist das wirklich ein Käfig für kleines Geld.

Material:

  • 1 x Ingo Tisch (Ikea, 120 x 75 cm, 69.95 CHF / 59.99 EUR)
  • 1 x Sniglar Babybett (Ikea, 120 x 60 cm, 49.95 CHF / 39 EUR)
  • Holzplatte 117 x 72,5 cm (3 Schicht Fichte 19mm, 50 CHF nach Mass geschnitten)
  • 2 x Holzleisten 20 x 40 x 2000 mm, Buche (Optional, siehe Beschreibung)
  • 5 x 50 mm Holzschrauben mit versenkte Kopf
  • 3.5 x 20 mm Holzschrauben mit versenkte Kopf
  • Schaumstoff 1 cm Dick (140 cm Breit und 200cm Lang)
  • Kunstleder nach Wahl (150 cm Breit und etwa 200 cm Lang)
  • Verschiedene Holzschrauben
  • 4 kleine Metallwinkel
  • 2 x Scharniere 60 x 46 x 1.4 mm
  • 2 x Kistenverschlüsse
  • Zurrrösen nach Wahl
  • Gummi-Füsse zum verschrauben (Optional Räder)
  • Holzleim
  • Klebeband (hilft immer)
  • Holzöl, Lack, Beize, je nach Geschmack.

Vermerk:

Das Schaumstoff habe ich auf eBay gekauft aber es gibt sicher auch andere Quellen. Die Platten sollten grosser als die Tischplatte sein und ihr braucht die doppelte Menge, es können aber auch mehrere Platten nebeneinander benutzt werden. Ich hab mittelharte Schaumstoff genommen (Raumgewicht 40 / Stauchhärte 7.0), es gibt aber auch selbstklebend und in andere Dichten (je höher das Raumgewicht oder Stauchhärte umso härter ist es).
Kunstleder mit Polsterung
Es sieht nach wenig Polsterung aus aber Sarah hat es bereits getestet und sie findet es sehr angenehm zum liegen.
Ich hab Kunstleder genommen weil es einfacher ist zu bearbeiten als echte Leder, dazu ist es günstiger und pflegeleichter. Ihr könnt natürlich ein andere Bezug nehmen, je nach Geschmack und handwerkliche Fähigkeiten.
Oh, ich bin ein grosse Torx-Fan was Schrauben angeht, Kreuz oder Schlitz geht natürlich auch.

Werkzeuge:

  • Ein Gliedmaßstab (Doppelmeter in CH, fälschlicherweise in DE Zollstock genannt)
  • Ein Bau-Tacker (neee, das Bürotacker geht nicht)
  • Bohrmaschine
  • Feinsäge
  • Schleifpapier (150 und 300er Körnung)
  • Teppichmesser
  • Schraubendreher
  • Universelle Sprühkleber

Bauanleitung:

Nachdem alles ausgepackt ist, wird das Tisch zusammengeschraubt. Das ist eine klassische Ikea Arbeit und wie immer ist alles dabei was benötigt wird. Folgt einfach die Ikea Anleitung.

Leder…

Danach wird die Tischplatte bezogen. Wenn ihr selbstklebende Schaumstoff habt, klebt den auf die saubere und staubfreie Tischplatte.
Ansonsten Sprühkleber auf die gesamte Fläche verteilen. Achtet das der Schaumstoff bis zur Rand geht (oder drüber) und schneidet die Überlänge mit dem Teppichmesser bündig zur Tischkante ab.
Damit das Kunstleder nicht rutscht und Falten bildet, besprüht nun der Schaumstoff mit dem Kleber. Danach kann man das Kunstleder ohne falten darauf kleben; das geht am besten zu zweit. Achtet darauf das rund um die Tischplatte eine mindestens 5 cm breite Überlänge habt!
Nun wird das Kunstleder unter der Tischplatte getackert. Beginnt in der Mitte bei eine der Langseite und setzt eine die Klammer in etwa 2 cm Abstand, dabei immer das Kunstleder spannen damit es rund um die Tischkante liegt. Danach könnt ihr die gegenüber liegende Seite antackern.
Obwohl es ein Käfig für kleines Geld ist, sollte man nicht mit Tackern sparen 😉
Die zwei Kurze Seiten werden ähnlich fixiert. Wenn alles sitzt, die Überlängen mit dem Teppichmesser wegschneiden.
Rand-Antackern
Jetzt bleiben die Ecken…
Es gibt verschiedene Varianten wie man die Ecken beziehen kann, je nach Material und Geschmack. Googelt mal nach “kunstleder ecken beziehen” und ihr werdet fündig. Ich hab gefaltet weil mein Kunstleder schön weich ist. Solange nicht getackert oder geschnitten wird könnt ihr die verschiedene Methoden testen und euch für eine entscheiden.
Nachdem so viel Erfahrung mit der Tischplatte gesammelt wurde, die Holzplatte wartet auch darauf bezogen zu werden.
Schleift vorher die Kanten ab, sonst könnte das Kunstleder reissen!
Hier zu beachten: An der vier Ecken, kann man jeweils ein 4 x 4 cm Schaumstoff ausschneiden denn da werden die Tischbeine auflegen.
Ansonsten wird das Kunstleder genau wie bei der Tischplatte vollflächig bezogen.
Platte-Antackern

Wir bauen ein Käfig:

Und weiter geht: Tisch auf dem Kopf stellen und die Holzplatte auf die vier Tischbeine legen und zentrieren.
Die Fläche der Beine auf der Platte markieren (ein 4 x 4 cm) und eine Diagonale zeichnen, da werden zwei Schrauben angesetzt.
Mit der Bohrmaschine durch die Platte in der Mitte der Bein vorbohren.
Beine-Anschrauben

Warum vorbohren? Weil vor allem bei Hartholz das Risiko besteht das beim einschrauben die Holzfaser reissen und ein Spalt sich bildet.
Der Tisch ist zwar aus Kiefer (Weichholz) und das Babybett aus Buche (Hartholz) aber ich bohre grundsätzlich vor.
Beim Vorbohren nehme ich 2mm kleiner als der Schrauben Durchmesser.

Also in unser Fall und für 5 x 50 Schrauben, vorbohren mit 3mm bis etwa 3/4 der Schraubenlänge
Danach die Platte (und nur die Platte) auf 5mm aufbohren, versenken und verschrauben.
DoppledeckerUnd schon habt ihr ein schön gepolsterte “Doppeldecker” und langsam nimmt ein Käfig für kleines Geld Formen an.
Ich hab Gummifüsse unter der Platte verschraubt damit es nicht rutscht, das ist aber je nach Boden nicht unbedingt notwendig.
Es kann auch sein das es eben bewegbar bleiben soll, in diesem Fall könnt ihr Räder anschrauben.

Gitter her…

Jetzt könnt ihr das Babybett im Angriff nehmen und alles auspacken. Es wird fast alles benutzt was in der Packung ist 😉

Ikea Babybett

Als allererste müssen die Beine bündig weggesägt werden (hier unten rot markiert):
BabybettMit Schleifpapier schön glatt schleifen (die Kanten nicht vergessen). Die Schnittflächen werden zwar unten sein und entsprechend unsichtbar sein aber trotzdem wird sauber gearbeitet 😉
Die weggeschnittene Füsse nicht schmeissen, die werden später noch benutzt!
Beim Babybett werden alle vier Seiten als Gitter “missbraucht”, die Liegefläche bleibt also unbenutzt… Nicht ganz 😉
Die Querstreben der Liegefläche brauchen wir, also an die Säge! Nicht vergessen die Enden zu schliefen…
Eine der Streben wird seitlich an eine der schmale Gitter fixiert mit 3 Schrauben 5 x 50 und Holzleim.
Das ist nötig damit die Tür bündig zur Kante der Tischbein ist.
Also, Strebe platzieren, vorbohren und… nun das kennt ihr jetzt. Diesmal bevor geschraubt wird, wird die ganze Kontaktfläche der Strebe mit Holzleim gestrichen (nicht zu viel, nicht zu wenig).Käfig Türleiste 1

Das Tor zum Himmel:

Jetzt könnt ihr die Tür montieren.
Käfig GittertürDie Füsse sind 3 cm breit und das ist genau der Abstand vom Boden zur Tür Unterkante. Also Füsse auf dem Boden legen, Tür darauf legen und mittig zur Tischbeine platzieren, ggf. mit Klebeband an den Beine fixieren. Scharniere positionieren (Handgelenk x Pi) und die Löcher mit Bleistift oder was auch immer ihr zur Hand habt markieren. Hier werden 3.5 mm Schrauben benutzt, also mit 1 oder 1.5 mm vorbohren und Anschrauben.Käfig Scharnier

Damit die Kistenverschlüsse passen, brauch es mehr Auflagefläche, also braucht ihr noch zwei Streben.
Eine wird an der Tür Aussenseite (parallel zu Strebe die ihr bereit montiert habt) verleimt und angeschraubt.

Käfig Türverschluss

Die andere Strebe wird am Tischbein verleimt und angeschraubt

Innere Türleiste

Danach kann man die Kistenverschlüsse in geschlossene zustand dranhalten und anschrauben.

Die Seiten:

Jetzt fehlen nur noch die andere drei Seiten…
Bei der gegenüber liegende Seite wird ähnlich wie bei der Tür vorgegangen, hier brauch ihr aber die Metallwinkeln.
Oben das Gitter mit den Metallwinkeln an die Tischbeine von innen anschrauben:

Kurze Seite Winkel

Unten genau dasselbe:

Käfig Zurröse

Nun geht es an die lange Seitenwände.
Die Seiten an den Tischbeine anlegen, zentrieren und den “Überschuss” links und rechst markieren. Das wird weggesägt.
Nachdem alles schön geschliffen und passend ist, wieder anlegen (nicht vergessen der Abstand zum Boden einzuhalten, mit den Reststücke als Abstandhalter), vorbohren und an den Tischbeine oben und unten anschrauben.

Käfig

Sehr gut, das sieht schon mal nach ein ein Käfig für kleines Geld aus 🙂
Ich verwende als Schutz fast immer Holzöl. Neben den Schutz, bringt das Öl auch die Holzmaserung zum Vorschein.
Natürlich steht euch frei Lasur, Farbe oder Lacke zu benutzen. Ich würde aber auf jeden Fall etwas benutzen, damit es auch länger schön bleibt.
Manche von euch werden schon zufrieden sein, andere werden ein Paar “Features” noch vermissen…

Die Optionals

Wie in ein einige Bilder bereits zu sehen war, ich habe Zurrösen montiert als Fixierpunkte. Nennt das übertrieben aber es kann nie genug davon geben 🙂
Ich habe die vier Ecken auf dem Boden innerhalb vom Käfig mit Ösen versehen und ich wollte auch mehrere bei der Tischplatte haben.
Ich hab dafür die 20 x 40 Buche Leisten geschnitten damit sie genau an der Seite der Tischplatte passen.
Vorgebohrt passend zur Montageplatte der Ösen:

Bucheleiste

Ich hab je drei Ösen auf den langen Seiten montiert

Käfig Fixiermöglichkeiten 1

und je eine mittig an der kurze Seiten

Käfig Fixiermöglichkeiten 2

So habe ich genug Fixier-Möglichkeiten um Sarah viel Spass zu bereiten 🙂

Fazit

Das ist sicher nicht Idiotensicher, ein bisschen Handwerker-Begabung ist nötig aber ich bin mir sicher die meisten können es hinbekommen.
Da das ganze aus Holz ist, es gibt sicher der eine oder andere der noch hier und da etwas verändern möchte. Das ist natürlich möglich und ich würde mich freuen wenn eventuelle Nachbauten mir als Bild zugeschickt werden 🙂

Ich wünsche euch auf jeden Fall viel Spass beim bauen, benutzen und modifizieren!

Oh, noch was…
Das sollte doch ein “Ikea-Ähnliche” Name bekommen, oder? Habt ihr Vorschläge?

Addendum:
Ein Name wurde gefunden: Artlämplig (was soviel wie “Artgerecht” auf Schwedisch ist)

Please wait...

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